Philosophie & Wissenschaft
Wissenschaft ist das Werkzeug. Philosophie ist die Antwort, wie man es einsetzt.
In der falschen Hand kann ein Hammer eine Mordwaffe sein und in der richtigen ein Werkzeug, um einen Nagel in die Wand zu schlagen. Es zeigt die Wichtigkeit der Philosophie und warum nicht Technologie die Antwort auf die Probleme unserer Zeit ist.
Aktuelle Themen
Nachhaltige Nutztierhaltung & Ethik
Vom Nutztier zum Mitgeschöpf: Die Potentiale einer multifunktionalen Nutztierhaltung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft
Die multifunktionale Nutztierhaltung (MFT) stellt einen innovativen, ganzheitlichen Ansatz dar, um die drängenden Probleme der derzeitigen Nutztierhaltung in den Dimensionen Gesellschaft, Ökologie und Tierethik zu lösen. Sie verdeutlicht, wie eng das Wohlergehen von Mensch und Tier zusammenhängen und dass ein grundlegender Paradigmenwechsel in der Tierhaltung sowohl möglich als auch notwendig ist.
Die Potenzialanalyse für Deutschland zeigt, dass eine MFT den ernährungsphysiologisch empfohlenen Bedarf an Milch (220-965 g täglich) und den heutigen Konsum an Rindfleisch (147-235 g wöchentlich) decken könnte, trotz geringerer Gesamtproduktion als im aktuellen System. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, den Konsum tierischer Produkte auf ein bedarfsgerechtes Maß zu re-duzieren. Das Futterpotential basiert auf Grünland, Nebenprodukten und notwendigen Fruchtfolgekulturen und verzichtet auf menschenessbare Futtermittel.
Methan & Rinderhaltung
Welchen Einfluss hat Methan auf unsere Umwelt? Und wie kann Rindfleisch nachhaltig sein?
Ich bin auf einem Bauernhof in Norddeutschland aufgewachsen, aber seit 10 Jahren esse ich kein Fleisch, keine Eier und keine Milchprodukte mehr. Nichtsdestotrotz gibt es Gründe, bestimmte tierische Produkte in der richtigen Menge zu wählen, sogar Rindfleisch, zumindest aus ökologischer Sicht. Rinder in rein graslandbasierten Systemen haben ihren schlechten Ruf nicht verdient.
Eine zu vereinfachte Sicht auf das Lebensmittelsystem und Teile davon wie Rindfleisch und Milchprodukte können größere Umweltprobleme verursachen, wenn man den falschen Schuldigen ausmacht. Rinder werden oft für ihren Methanausstoß kritisiert. Die unterschiedlichen Ursprünge von Methan und der natürliche Kohlenstoffkreislauf zeigen jedoch, dass die am häufigsten verwendete Kennzahl zur Quantifizierung von Treibhausgasemissionen (GWP100) nicht die tatsächlichen Erwärmungseffekte von Methan widerspiegelt. Und letztendlich sind nicht die Kühe (und ihr Methan) für unsere Klima-, Umwelt- und sozialen Probleme verantwortlich, sondern wir und unser übermäßiger Konsum.
Ironischerweise könnte der Fokus auf Methan dazu führen, dass noch mehr Tiere in Massentierhaltung und Schlachthöfen landen. Wem ist also damit geholfen?